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Donnerstag, 21. Mai 2009
on the road
olfetreck, 01:39h
Wie muss man sich das eigentlich vorstellen, so einen Tag auf dem Olfetreck? Inzwischen schon recht routiniert. Morgens gibt es erst einmal dünnen amerikanischen Kaffee (extra aromatischer Blend - ?) mit getoasteten Bagels. Dafür schmeißen wir in der Wildnis sogar den Generator an. Je nach Standort fällt das Frühstück schnell oder ausgedehnter aus. Meist ist dies dann der Zeitpunkt für die erste Anfrage: "Wann fahren wir los?", oder von Paul eine standardisierte Ansage: "Unser-Auto-rumpelt". Das lässt mich hoffen, dass auch bei den Jungs der Funke übergesprungen ist... Dann das Mobil klar gemacht, die Kinder eingesackt, alle Türen in Flight (hallo Dörte), und los geht's!
Unterwegs sitzt mal Theo vorne, mal ich. Je nach Befindlichkeit der kleinen Mitreisenden... Vorne hat man natürlich den deutlich besseren Ausblick aus dem Mobil. Für mich bedeutet das allerdings auch, dass ich ständig aufstehen und nach hinten gehen muss, um Getränke zu organisieren, runtergefallene Spielzeugautos aufzuheben, Streit zu schlichten, Nase zu putzen, Bücher zu holen, und und und. Also nicht so wirklich entspannt. Dennoch sind wir in den letzten Tagen ein gutes Team geworden. Theo singt laut und schief seine Lieblingstracks von John Denver mit (Country Roads und Rocky Mountain High). Andere Songs dürfen nicht gehört werden.
Paul kommentiert Autos (Schul-Busse, grosse-Laster, oder wenn's ganz toll kommt: Güter-zug!) und Tiere (Kü-he!) in seiner bewährten Silbentrennung. Ich assistiere Jonas in Sachen Streckenführung und habe sonst das Vergnügen die ganze Bande zu bewirten ("Mama, Du warst ja mal Stewardess!"). Ja, und so fahren wir nun doch sehr vergnügt durch dieses schöne Land! Zwischenstopps für Sightseeing, Einkaufen, häufiges Tanken, gelegentliche Fastfood-Picknicks und natürlich am späten Nachmittag Nachtlager mit dem obligatorischen Campfire.
Nach 6 Tagen sind wir jetzt rund 1000 Meilen gefahren - das ist recht viel, wenn man die Bergstraßen, das grundsätzlich lahme RV, die ca. 200 Pipipausen etc. und das Aktivitätenprogramm mit einrechnet. Nun ist unser heutiges Nachtquartier schon kurz vor den Toren des Yellowstone. Nach nicht mal einer Woche on the road ist klar, dass die Rückkehr ins normale Leben eine Vollbremsung sein wird....

Unterwegs sitzt mal Theo vorne, mal ich. Je nach Befindlichkeit der kleinen Mitreisenden... Vorne hat man natürlich den deutlich besseren Ausblick aus dem Mobil. Für mich bedeutet das allerdings auch, dass ich ständig aufstehen und nach hinten gehen muss, um Getränke zu organisieren, runtergefallene Spielzeugautos aufzuheben, Streit zu schlichten, Nase zu putzen, Bücher zu holen, und und und. Also nicht so wirklich entspannt. Dennoch sind wir in den letzten Tagen ein gutes Team geworden. Theo singt laut und schief seine Lieblingstracks von John Denver mit (Country Roads und Rocky Mountain High). Andere Songs dürfen nicht gehört werden.
Paul kommentiert Autos (Schul-Busse, grosse-Laster, oder wenn's ganz toll kommt: Güter-zug!) und Tiere (Kü-he!) in seiner bewährten Silbentrennung. Ich assistiere Jonas in Sachen Streckenführung und habe sonst das Vergnügen die ganze Bande zu bewirten ("Mama, Du warst ja mal Stewardess!"). Ja, und so fahren wir nun doch sehr vergnügt durch dieses schöne Land! Zwischenstopps für Sightseeing, Einkaufen, häufiges Tanken, gelegentliche Fastfood-Picknicks und natürlich am späten Nachmittag Nachtlager mit dem obligatorischen Campfire.
Nach 6 Tagen sind wir jetzt rund 1000 Meilen gefahren - das ist recht viel, wenn man die Bergstraßen, das grundsätzlich lahme RV, die ca. 200 Pipipausen etc. und das Aktivitätenprogramm mit einrechnet. Nun ist unser heutiges Nachtquartier schon kurz vor den Toren des Yellowstone. Nach nicht mal einer Woche on the road ist klar, dass die Rückkehr ins normale Leben eine Vollbremsung sein wird....

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Trail
olfetreck, 14:18h
Was für ein Erlebnis, sich in derselben Raum-Zeit-Schichtung wie seinerzeit die Europäer nach Westen zu bewegen.

Heute standen wir an der Weggabelung von California und Oregon Trail. Mitten im Nichts. Die Spuren der Planwagen sind noch heute erkennbar. Die Eisenreifen müssen den Prärieboden so verdichtet haben, dass bis heute dort nicht einmal das robuste Präriegras wächst. Allein diese Hochebene im Tempo der Gespanne zu durchqueren, kostete wohl mindestens eine Woche. Als westberliner Gedenkprofi in solchen Dingen eigentlich hart gesotten, hat mich das kleine, am Wegesrand kaum beachtete Zeugnis bürgerlichen Tatendrang und Wagemuts schon sehr berührt. Das ist das wahre Motiv unserer Zeit des Strebens nach privatem Glücks. Schade nur, dass man nach jedem Aufbruch irgendwann wieder ankommt. Wann kommt die Zeit aufzubrechen?


Heute standen wir an der Weggabelung von California und Oregon Trail. Mitten im Nichts. Die Spuren der Planwagen sind noch heute erkennbar. Die Eisenreifen müssen den Prärieboden so verdichtet haben, dass bis heute dort nicht einmal das robuste Präriegras wächst. Allein diese Hochebene im Tempo der Gespanne zu durchqueren, kostete wohl mindestens eine Woche. Als westberliner Gedenkprofi in solchen Dingen eigentlich hart gesotten, hat mich das kleine, am Wegesrand kaum beachtete Zeugnis bürgerlichen Tatendrang und Wagemuts schon sehr berührt. Das ist das wahre Motiv unserer Zeit des Strebens nach privatem Glücks. Schade nur, dass man nach jedem Aufbruch irgendwann wieder ankommt. Wann kommt die Zeit aufzubrechen?

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Prärie
olfetreck, 14:13h
Was soll ich da schreiben? Jeder Reisebericht aus dem amerikanischen Westen dreht sich um die Weite der Landschaften. Während der langen Autofahrten schaut Theo den Hollywood - Trickfilm 'Cars' in Endlosschleife. Selbst dort werden die schnurgeraden Straßen zum zentralen Motiv. Es ist aber auch einfach überwältigend. Immer wieder eröffnen sich hinter unscheinbaren Bergrücken gewaltige Hochebenen. Die umsäumenden schneebedeckten Berge sind mindesten 100 Meilen entfernt. Das gleißende Licht, die übersteuerten Farben und die wie auf einer Glasscheibe regelmäßig verteilten Wolkenflocken erzeugen bei dem gleichmäßigen Motorengeräusch eine irreale Raumwirkung, wie ich sie nicht einmal in der argentinischen Pampa erlebt habe. Gleichzeitig fliegen einem die Landschaftsfetzen nur so entgegen wie es chaotischer kaum möglich scheint (siehe unten).
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