Donnerstag, 4. Juni 2009
Unser Auto rumpelt nicht mehr
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In der letzten Nacht redete Paul im Schlaf: Losfahren, losfahren! So sehr haben wir uns an das tägliche Rumpeln unsers Mobils gewöhnt.

Jetzt haben wir das Gefährt zurückgegeben. "Unser Auto rumpelt" nicht mehr. (Zitat Paule) Da es keinerlei Beanstandungen gab, konnten wir sofort weiter in das Hotel in San Francisco fahren. Dort stärken wir uns gerade mit den letzten Resten aus dem RV- Kühlschrank und werden gleich zum großen Marsch durch die City aufbrechen.


Wir haben das Ufer erreicht.

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Golden Gates
Da! Endlich tauchten die gigantischen Pylone der Golden Gate Bridge über den Dächern San Franciscos auf. Seit Jahren beschäftigt Theo dieses Bauwerk. Auf seiner Weltkarte über seinem Bett ist die Brücke so groß dargestellt, dass sie fast bis in die Prärie reicht. Jetzt steht sie da, zu unseren Füßen! Das Wetter ist prächtig. Windsurfer brettern bei dem heftigen Wind unter der Brücke hin und her.



Die letzten drei Stunden haben wir unser Vehikel für die Rückgabe morgen geputzt. Jetzt mußten wir die Spuren unserer Großen Reise beseitigen. Der Staub aus Nevada, der Kalk der Rockies, der Sand Kaliforniens. Drei Wochen lang war das Mobil unser treues Gefährt, hat uns über die höchsten Pässe des Kontinents gewuchtet und war uns in der einsamsten Tälern ein sicheres Dach über dem Kopf. Jetzt, da wir über 1000 Liter Sprit in seinem Innersten verfeuert haben, fällt der Abschied doch etwas schwer. Das war traurig.

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Abschluss Campfire
Gestern abend trafen wir in Santa Cruz ein.


Boardwalk mit Rummelplatz am Strand von Santa Cruz

Da wir wie immer völlig planlos im wahren Sinne des Wortes hineinfuhren, verloren wir sofort die Orientierung. Dieser Umstand führte uns in die intimsten Wohnviertel der Stadt. In jede Richtung zig Blöcke weit reihte sich ein winziges Einfamilienhaus an das nächste. Der Abstand dazwischen betrug stets kaum mehr als zwei Meter. Die Häuser sahen alle samt so aus, als müßten sie doppelt so groß sein: Miniranches, Minivillen, Minipalais - wie Spielzeug. Aber einige dafür recht ansehnlich. Ich finde die sonnengegärbten Holzschindeln sehr schön.

Bemerkenswert ist die hiesige Öko-Apartheit. Wohl dem, der mit einem der häßlichen Prius durch die Stadt surren darf. Gut, wer dafür den Zaster hat, schlecht für die armen Latinos, die die alten Riesenkarrossen aufbrauchen müssen. Selbst die Busse fahren mit "natural gas". Wow, das will ich auch haben! Sogar ich ließ mich davon anstecken und versenkte bei Yogamusik und allein unter Hippies im Rentenalter ein kleines Vermögen in Fertiggerichte aus dem organic grocery "Staff Life". Leider schmeckte das Zeug so fade, dass wir die vielen kleinen Schächtelchen und Becherchen morgen dem Nachmieter unseres Mobils überlassen werden.

Am Ende des Tages, kurz vor Sonnenuntergang fanden wir unseren Campground doch noch. Dort wollten wir die letzten Brennholzvorräte als "Abschluss-campfire" verfeuern. Da sich der Platz direkt am Strand befinden sollte, stellten wir uns das sehr romantisch vor. Dann der Schock: die RV's standen dicht gedrängt wie auf dem Safeways-Parkplatz und der fire pit war bis oben hin voll Müll. Mir tränten die Augen, als unser schönes, reines Brennholz aus den einsamen Rockies auf diesem übervölkerten, abgenutzten Fleckchen Erde zu Asche verglühte. Das Eukalyptusholz rauchte entsetzlich. Nach der Exotik des Westens wirkte die Küste recht europäisch.

Am nächsten Morgen kam Theo euphorisch schreiend ins Mobil gestürzt. Er hatte Delphine keine 20 vor unserer Haustür entfernt gesichtet. Schön, zu diesem Zweck hatten wir am Tag zuvor unsere Reisekasse einem vier stündigen Trip auf einem Seelenverkäufer vor der Küste Montereys geopfert. Vor lauter Freude rannte er gleich einen ganzen Kilometer parallel zu den Tieren am Strand entlang. Zur fußläufigen Bewältigung dieser Distanz braucht Theo sonst mindestens drei Motivationsgespräche und eine Tüte Gummibären.

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