Mittwoch, 20. Mai 2009
Trail
Was für ein Erlebnis, sich in derselben Raum-Zeit-Schichtung wie seinerzeit die Europäer nach Westen zu bewegen.



Heute standen wir an der Weggabelung von California und Oregon Trail. Mitten im Nichts. Die Spuren der Planwagen sind noch heute erkennbar. Die Eisenreifen müssen den Prärieboden so verdichtet haben, dass bis heute dort nicht einmal das robuste Präriegras wächst. Allein diese Hochebene im Tempo der Gespanne zu durchqueren, kostete wohl mindestens eine Woche. Als westberliner Gedenkprofi in solchen Dingen eigentlich hart gesotten, hat mich das kleine, am Wegesrand kaum beachtete Zeugnis bürgerlichen Tatendrang und Wagemuts schon sehr berührt. Das ist das wahre Motiv unserer Zeit des Strebens nach privatem Glücks. Schade nur, dass man nach jedem Aufbruch irgendwann wieder ankommt. Wann kommt die Zeit aufzubrechen?

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