Dienstag, 26. Mai 2009
Rodeo
Um unser RV in pull through position (das ist wichtig, denn beim Rückwärtsfahren erlischt die Versicherung) parken zu können, stellen wir uns mitten zwischen die gigantischen Pferdetransporter der Rodeo Cowboys. Noch werden die letzten Pferde aufgezäumt und die Frisuren der Cowgirls auftoupiert. Der gemächliche Gang der O- beinigen Cowboys ist den extrem abgeschrägten Absätzen ihrer Stiefel angepasst. Schon ist alles von einer hellen Staubschicht überzogen, die das Ganze noch etwas urwüchsiger erscheinen läßt. Tatsächlich füllen sich die Ränge langsam mit gestriegelten Cowboys und Cowgirls und ihrem in dieser Verkleidung um nichts nachstehenden Nachwuchs. Lediglich die bunt verspiegelten Sonnenbrillen fallen aus dem sonst so traditionalistischen Rahmen. Neben wenigen Vaqueros (wie die mexikanischen Cowboys genannt werden) ist das Publikum rein weiß. Eine in rot- blauem Glitter gekleidete Blondine singt die Hymne hoch zu Ross. Nachdem wir uns schon wohl etwas zu zögerlich erhoben haben vergesse ich in der Aufregung sogar noch, meine Mütze abzunehmen.
Dann geht es los. Theo ist schon beim ersten barebone riding völlig aus dem Häuschen. Danach werden Kälbchen mit dem Lasso eingefangen. Schmächtige Cowgirls reiten mit wehenden Haaren viel zu große Hengste im Höllengallop durch den Parcours. Die Stimmung ist gut. Nur auf die Frage des Stadionssprechers, wer den für Obama gestimmt hätte, verstummt kurz die Arena. Mit dem Geruch der Tiere verströmt der Abendwind einen Hauch von Authenzität.

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